Jedem fällt zum Stichwort Latein irgendetwas ein:
Medizin, Fremdwörter, Jura, Vatikan, tote Sprache …
Latein, einst Amtssprache des römischen Weltreiches und dominierende Verkehrssprache in Teilen Europas, ist keine tote Sprache, denn ob zu Haus, in der Stadt, beim Arzt, in der Werbung – überall lässt sich Lateinisches entdecken!

Jeder von uns kann zumindest etwas Latein:
Natur (natura), Insel (insula), Musik (musica), Bank (banca …)
Auch Wörter mit der Endung -or und -tion sind lateinischen Ursprungs:
Rektor, Lektor, Ventilator, Station, Lektion u.a. Oder englische Wörter auf -ty lassen sich auf lateinische Wörter zurückführen:
honesty (honestas), authority (auctoritas), city (civitas) u.a.
Latein als Muttersprache hat sich zu den romanischen Sprachen weiterentwickelt und ist besonders eng mit Italienisch, Spanisch und Französisch verwandt. Sogar aktuelle politische Nachrichten (Nuntii Latini) werden in lateinischer Sprache von Radio Bremen gesendet und die Beiträge im Internet veröffentlicht.
https://www.bremenzwei.de/themen/latein-nachrichten-januar-106.html

Und wenn sich Lateinschüler und -lehrer am Gymnasium Lerchenfeld lateinisch begrüßen, Rollenspiele in lateinischer Sprache vortragen und ein lateinisches Geburtstagsständchen für einen Mitschüler singen, dann werden lateinische Sprache und Kultur lebendig.

Unum exemplum:

Wer sich lateinisch informieren möchte …

Lingua Latina erat lingua Romanorum. Romani ea ab urbe condita (753 a.Chr.n.)usque ad finem imperii (475 p.Chr.n.) usi sunt; postea Galli, Germani, Hispani, Britanni omnesque fere aliae gentes Europae eam didicerunt, ne leges, litterae, mores Romani in oblivionem eant.

Hodie vero nemo Latine loqui solet cottidie praeter nonnullos clericos ecclesiae Romanae aut eos, qui linguam ita ament, ut cum amicis Latine loquantur, scribant libros, conficiant emissiones radiophonicas vel paginas interretiales.

Nos, magistri et discipuli gymnasii Lerchenfeld, etsi non cottidie Latine loqui possumus, tamen existimamus omnes, qui linguae Latinae student, multum proficere: Primum, quod Latinam linguam discendo etiam multum de Roma antiqua et Europa discunt. Deinde, quod verba Latina in Germanicum vertendo et Latinam et Germanicam linguam melius intellegunt facultatemque dicendi emendant. Denique – quod maxime iuvat!

Valete nunc et gaudete!

Warum Latein?

Eine kurze Auflistung von Gründen, warum es sich lohnt Latein zu lernen…

  • Latein schult durch ständige Übersetzungsübungen und der damit verbundenen Notwendigkeit nach passenden deutschen Ausdrücken zu suchen intensiv die Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache und Grammatik.
  • Latein vermittelt ein grammatisches Grundgerüst, das das Verständnis für Sprachstrukturen im Allgemeinen fördert und das Sprungbrett für das Erlernen moderner Fremdsprachen ist.

Dazu folgende Beispiele:

In mensa olivae et caseus sunt. – Auf dem Tisch sind Oliven und Käse. (deutsch)

Difficile est eum visitare. – It is difficult to visit him. (englisch)

Marcella et Claudia sunt bonae amicae. – Marcela e Claudia son buenas amigas. (spanisch)

Meus amicus Maximus appellatur. – Mon ami s’appelle Maxime. (französisch)

Fabius in theatrum cum Camilla venit. – Fabio viene al teatro con Camilla. (italienisch)

  • Latein trainiert, genau hinzusehen, gründlich zu lesen, exakt zu unterscheiden und richtig zu kombinieren.
  • Latein fördert die Auseinandersetzung mit den Grundfragen der menschlichen Existenz, denn die antiken Autoren laden immer wieder zur sog. historischen Kommunikation ein, u.a. glückliches Leben, Liebe, Krieg und Frieden, Philosophie, Europa.
  • In Aussprache und Rechtschreibung ist Latein leichter als die modernen Fremdsprachen und für manche Schüler wirkt es auch erleichternd, dass die Unterrichtssprache Deutsch ist.
  • Latein zu lernen ist nicht schwerer als andere Fremdsprachen zu lernen! Wichtig ist auch hier das kontinuierliche Lernen von Vokabeln und Grammatik und das Erledigen der Hausaufgaben.
  • „Erwerb des Latinums, eine in Verbindung mit dem Abiturzeugnis ausgestellte Bescheinigung von fundierten Lateinkenntnissen, die immer noch für eine Reihe von Studiengängen an den Universitäten verlangt werden.

Wie sieht der Lateinunterricht heute aus?

Lateinunterricht ist lebendig und abwechslungsreich durch …

  • ein erfahrenes Fachkollegium: Frau Drachsel, Frau Frenk, Frau König und Herrn Wohner.
  • das schüler- und handlungsorientiert gestaltete Lehrwerk Viva (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht) bestehend aus dem Lateinbuch mit altersgemäßen Texten, textbezogenen Bildern und Informationen über das römische Leben, einem Begleitband (Wortschatz und Grammatik) und Trainingsheften
  • moderne Unterrichtsmethoden: Wortschatz- und Grammatikarbeit anhand von Bildern, Spielen (z.B. Escape-Games), Rätseln, Rollenspielen, verschiedene Texterschließungsverfahren anhand unterschiedlicher Visualisierungsmöglichkeiten, Projektarbeit u.a.
  • den Einsatz moderner Unterrichtsmedien: Lern-Apps, wie z.B. Navigium, Veranschaulichung der Lebenswelt der Römer in Video- und Audioclips
  • Ausstellungsbesuche, z.B. Augustus-Ausstellung im Bucerius Kunstforum 
  • historische Kommunikation: Die Herstellung aktueller Bezüge von lateinischen Texten mit den Themen römischer Alltag, Liebe, Rechts- und Wertesystem u.a zur Lebenswelt der Schüler und dadurch Bewusstmachung von Parallelitäten, aber auch entwicklungsbedingten Unterschieden von Antike und Gegenwart
  • ein Portfolio: das Führen einer „tragbaren Blattsammlung“ (wörtlich übersetzt: portare – tragen/ folium – Blatt) ab Klasse 6, d.h. einer Mappe mit lateinischen Redewendungen, Informationen zum römischen Leben und der lateinischen Grammatik als eigenes Nachschlagewerk
  • Wettbewerbe: Möglichkeit der Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen im Fach Latein www.bundeswettbewerb-fremdsprachen.de

Stundentafel / Latinum

In welcher Jahrgangsstufe gibt es wie viele Stunden?

Jahrgang56789101112
Stundenzahl/553332-42-4

Wege zum Ziel …

In der Spracherwerbsphase (Klasse 6-8) erwerben die Schüler Grammatik- sowie grundlegende Vokabelkenntnisse und lernen Inhalte des Römischen Alltages kennen.
Der Einstieg in die Lektürephase beginnt ab Klasse 9.
Als Inhalte sind von der Fachkonferenz Auszüge aus Caesar, de bello Gallico und verschiedene Autoren (u.a. Plinius, Seneca, Martial) zu den in den Rahmenplänen vorgeschriebenen Themen festgelegt worden. In der Jahrgangsstufe 10 werden als verbindliche Rahmenthemen Cicero, Erste catilinarische Rede und Catull, Liebesgedichte gelesen. Die Schüler haben die Möglichkeit, die in der 10. Klasse vorgesehene schriftliche und mündliche Überprüfung in einer Fremdsprache in Latein zu machen.
Die Autorenauswahl für die Kursstufen 11 und 12 (G 8) treffen die Verantwortlichen für das Zentralabitur.

Rahmenpläne: Sekundarstufe 1 Sekundarstufe 2

Latinum und Großes Latinum werden zukünftig in Hamburg als altsprachliche Qualifikationen vergeben. Mit Latein ab 2. Fremdsprache ab Klasse 6 wird das Latinum nach fünfjährigem Unterricht am Ende der Klasse 10 vergeben, das Große Latinum nach sechsjährigem Unterricht am Ende der Klasse 11 erteilt, bei beiden Abschlüssen vorausgesetzt, dass der Schüler mindestens ausreichende Leistungen im Jahreszeugnis nachweisen kann!