Im Mai 2019 befanden sich Schülerinnen und Schüler des Lerchenfeld gemeinsam mit Frau Sperling und Herrn Weber zu einer Austauschreise in China. Lesen Sie hier, was die Gruppe während ihres Aufenthalts erlebte.

Tag 5

Am Freitagmorgen mussten wir sehr früh aufstehen, da wir eine dreistündige Busfahrt von Hangzhou nach Shanghai vor uns hatten. Am Anfang unserer Fahrt hat unsere Reiseleiterin Frau Yu uns noch ein paar Dinge rund um die Verkehrssituation in China erzählt. Wir hatten in den bisherigen vier Tagen bereits mitbekommen, dass der chinesische Verkehr im Vergleich zu Deutschland sehr chaotisch ist. Auch erfuhren wir, dass auch die Chinesen selbst oft Angst vor dem Verkehr haben. Als wir dann auf der Autobahn waren, haben sich viele von uns von der kurzen Nacht erholt und schließlich erreichten wir um 10:40 Uhr die Ganquan Schule in Shanghai – unsere Partnerschule.

Bei einer kleinen Besichtigung der Schule gewannen wir einen ersten Eindruck von unserer Partnerschule. Direkt im Anschluss besuchten wir auch einen Deutschunterricht in einer der 7. Klassen und tauschten gegenseitige Fragen aus. Vorher hatten die Schülerinnen und Schüler extra Plakate für uns angefertigt, auf denen sie uns bestimmte Sehenswürdigkeiten, traditionelle Gerichte und Aktivitäten vorschlugen. Danach trafen wir endlich unsere Austauschpartner wieder. Die Freude war natürlich groß, wir hatten uns alle drei Monate lang nicht gesehen und tauschten uns bei einem gemeinsamen Mittagessen über die bereits erlebten und zukünftigen Ereignisse des Austauschs aus. Als dann die Mittagspause der chinesischen Schüler vorbei war, gingen wir in einen Aufenthaltsraum der Schule. Nach Unterrichtsschluss wurden wir alle fürs Wochenende in unsere Gastfamilien entlassen. Jeder von uns wurde freundlich und herzlich empfangen. Für den Abend hatten unsere Partner eine Party für uns organisiert, die alle bis in den späten Abend genossen.

Tag 4

Der Tag fing damit an, dass wir uns um 7:30 Uhr zum Frühstücken getroffen haben. Das Essen ist typisch Chinesisch, zum Beispiel gibt es chinesische Teigtaschen, Reis und vieles mehr. Nachdem wir aufgegessen hatten, mussten wir um 8:30 Uhr zum Bus, da wir zum Kaiserkanal fahren wollten. Die Fahrt dauerte 20 Minuten, uns erwartete ein schöner Kanal und eine Brücke. Unsere Reiseführerin Frau Yu erzählte uns, dass der Kaiserkanal von Hangzhou nach Peking verläuft und vier Provinzen durchzieht. Der Kaiserkanal ist einer der fünf wichtigsten Gewässer. Danach konnten wir uns die Gegend ein wenig ansehen und dabei kleine Geschäfte entdecken.

Als wir dann wieder zum Bus gingen, haben wir öffentliche Fahrräder gesehen, so ähnlich wie unsere deutschen Stadträder in Hamburg. Die Reiseführerin erzählte uns, dass es die ersten öffentlichen Fahrräder in ganz China sind. Wir waren zwar überrascht, jedoch fanden wir die Idee toll.
Wir schlenderten zu einem Museumsladen für alte chinesische Handwerke (Schirmproduktion, Scherenherstellung, Essstäbchen-Verzierung, … ), jedoch wurden wir von älteren Chinesen aufgehalten, die auf dem Platz vor dem Museum zum Morning-Tea getanzt haben. Wir haben erst einmal zugeguckt, jedoch wurden wir von dieser fröhlichen Heiterkeit angesteckt. Die Chinesen haben uns aufgefordert, mitzutanzen, was viele dann auch gemacht haben.

Im Museum zeigten Figuren die Geschichte des Kaiserkanals und des Alltagslebens im früheren China. Die Ausstellung besteht aus Tonfiguren, die ihr Handwerk ausüben, sei es ein Verkäufer, Händler oder Angler. Eine Geschichte hinter einem Ausstellungsstück war, dass Frauen früher keine Schule besuchen durften und nur Kinder gebären und erziehen sollten. Der Mann erhielt eine Bildung und eine Arbeit, die aber in einer anderen Stadt war. So musste die Frau einen Schreiber beauftragen, der einen Brief an ihren Mann für sie schrieb, da sie weder lesen noch schreiben konnte. Diese Geschichte war traurig, andere aber auch interessant.

Wir hatten noch etwas Zeit, um uns Sachen zu kaufen. Im Museum wurden selbstproduzierte Gegenstände angeboten. Viele haben sich Stäbchen, Fächer, Lesezeichen, Bilder oder Schmuck gekauft. Nach dieser Tour sind wir 15 Kilometer zur Teeplantage gefahren. Es war trotz kurzer Entfernung ein großer Unterschied zur Stadt, da wir auf dem Land waren und die Luft nicht so stark durch den Smog verschmutzt war. Es war wunderschön. Dort angekommen sahen wir bereits riesige Felder, auf denen Tee angebaut wird. Die Teeplantage besaß ein kleines Museum, das ein Wandwasserfall und ein Teich mit Koi-Karpfen zierte, was sehr schön war. Wir haben viel über die Bedeutung von Tee in China herausgefunden. Hangzhou ist bekannt für seinen ,,Drachenbrunnentee“, welcher eine heilende Wirkung aufweist. Am Ende nahmen wir an einer Teezeremonie teil. Dort wurden verschiedene Tees angeboten, die wir dann probiert haben. Schwarzer Tee, Drachenbrunnentee, Lakritztee, Osmantustee und Jasmintee. Wir haben den Tee aus kleinen Tassen getrunken und dazu chinesisches Gebäck gegessen. Im Laden haben wir uns Tee und Tassen gekauft.

Danach ging es in die Altstadt von Hangzhou zum Mittagessen. Das war sehr lecker! Im Anschluss sind wir in eine sehr alte traditionelle Apotheke aus dem 17 Jh. gegangen und haben uns chinesische Arzneimittel erläutern lassen. Diese Apotheke ist für ihre traditionelle chinesische Heilkunde bekannt.
Einige mussten einen Geldautomaten suchen, ein besonderes Erlebnis. Wir haben es mit unseren Chinesischkenntnissen geschafft. Die Funktionsweise muss man erstmal verstehen, es gibt viele Abfragen, bevor man seine Yuan erhält, zu guter Letzt gibt der Automat die Karte nur zurück, wenn man einen speziellen Knopf drückt. Will man dann erleichtert die Kabine verlassen, wartet die nächste Überraschung auf einen, die Tür wurde nach dem Eintritt automatisch verschlossen. Findet man den Schalter, ist man schnell draußen, wenn nicht, steigt langsam aber sicher die Nervosität.

Nach all diesen spannenden Erlebnissen an diesem Tag sind wir zurück in das Hotel gefahren, wo wir nach einer einstündigen Pause in ein Einkaufszentrum gegangen sind. Unser Hotel ist umgeben von zwei Einkaufszentren, die sehr groß sind. Am Anfang haben wir uns jedes Stockwerk angeguckt und sind in den ein oder anderen Laden gegangen. Später sind wir in einem sehr schönen Restaurant gewesen und haben gut gegessen. Danach haben wir uns nochmals in einigen Läden umgeschaut. Nachdem wir wieder im Hotel waren, haben sich ein paar Schüler getroffen, um sich über den ganzen Tag auszutauschen. Es war ein anstrengender, aber auch schöner Tag in Hangzhou und wir haben viel gesehen, trotz dieser kurzen Zeit.
Zusammengefasst würden wir auf jeden Fall wieder nach Hangzhou reisen, da die Stadt modern ist, aber auch mit ihrer schönen Natur und den netten Menschen überzeugt. Wir würden
Hangzhou weiterempfehlen und freuen uns auf die Weiterreise nach Shanghai zu unseren Austauschpartnern.

Tag 3

Unseren Aufenthalt in Beijing haben wir mit einem Besuch in der Verbotenen Stadt und der Besichtigung des Platzes des himmlischen Friedens abgeschlossen.
Aber von Beginn an: Treffpunkt war um acht Uhr morgens nach einem gemeinsamen Frühstück. Von unserem Hotel aus sind wir direkt zum Platz des himmlischen Friedens gefahren. Wir standen eine Weile im Stau, da in Peking ca. 22 Millionen Menschen leben und es deswegen viel Verkehr gibt.
Wegen den vielen Kontrollen an den Attraktionen mussten wir nicht nur unsere Tickets ständig bereithalten, sondern auch unsere Reisepässe. Nach dem Überqueren des Platzes des himmlischen Friedens kamen wir an den Eingang zum Kaiserpalast, auch „Die verbotene Stadt“ genannt, welcher in der Stadtmitte von Beijing liegt. Beeindruckend hierbei sind die Menschenmassen, die täglich den Platz des himmlischen Friedens besuchen und sich die verbotene Stadt anschauen wollen. Dieser Palast ist der größte und am besten erhaltenste Palast der Welt. In diesem Palast wohnten die Kaiser der Qing- und der Ming-Dynastie. Der Kaiserpalast besteht aus drei Teilen. Im vorderen Teil des Palastes wurde regiert. Im mittleren Teil des Palastes lebte der Kaiser mit seiner Frau und seinen Konkubinen. Im hinteren Teil des Palastes war der Garten des Kaisers. Der große Garten der Kaiser erstrahlte in einem prunkvollen Grünton. Die Dächer des Palastes sind alle gelb, da dies seinen Reichtum und seine Macht darstellen soll. Auf den Dächern der Gebäude befinden sich Figuren mit Fabelwesen, die auch als Blitzableiter dienen. Je mehr dieser Figuren sich auf einem Dach befinden, desto bedeutender ist das Gebäude. Aber auch der Kranich und die Schildkröte, welche Langlebigkeit symbolisieren, waren oft als Skulpturen in der gesamten Anlage vertreten.

Die Eindrücke und Erlebnisse des heutigen Tages waren für uns alle überwältigend und zählen für uns alle schon jetzt zu einem der Highlights des Austausches.
Nachdem wir unseren Rundgang abgeschlossen hatten, sind wir mit dem Bus zum Essen und danach zum Südbahnhof gefahren, da wir heute nach Hangzhou mit dem Schnellzug reisten. Der Bahnhof war für uns alle eine neue Erfahrung, da dieser mehr an einen deutschen Flughafen als einen deutschen Bahnhof erinnert. Am chinesischen Bahnhof mussten wir nach einer Sicherheitskontrolle wie am Flughafen zum Eingang des Gleises. Der Eingang ähnelte denen der Londoner U-Bahn-Eingänge. Man musste, bevor man aufs Gleis kam, seine Fahrkarte einer Kontrolleurin zeigen. Anschließend durften wir aufs Gleis, wo der Zug schon auf uns wartete. Nach einer langen und anstrengenden Zugfahrt, welche aber auch sehr viel Spaß gemacht hat, sind wir in Hangzhou angekommen. In Hangzhou angekommen, hat uns Frau Yu, unsere Reiseleiterin, abgeholt und mit dem Bus innerhalb von 30 Minuten zum Hotel gebracht. Das Hotel hat uns allen sehr gefallen. Nachdem wir unsere Zimmer inspiziert hatten, sind wir zum Abschluss des Tages gemeinsam in ein Nahe gelegenes Restaurant gegangen.

Tag 2

Heute ist schon unser zweiter Tag in Peking. Er startete mit einem leckeren Frühstücks-Buffet im Hotel, welches aus traditionellen chinesischen Speisen wie diversen Dumplings, Bratnudeln, Gemüse und viel Obst, aber auch aus Speisen unserer westlichen Küche bestand. Kurz darauf machten wir uns auf den Weg zum Lama-Tempel. Es handelt sich dabei um eine Ansammlung von Gebetshäusern für die Anhänger des Lamaismus, abstammend vom Buddhismus. In der Tempelanlage leben 80 Mönche, die ihr ganzes Leben der Religion widmen. Sie dürfen keinen Alkohol trinken, nicht heiraten und kein Fleisch essen.
Am eindrucksvollsten fanden wir einerseits die 26m große vergoldete Buddha-Statue bestehend aus einem Stück Massivholz, andererseits hatten wir das Glück, Gebetsrituale der Mönche kennenzulernen und so eine tolle musikalische Erfahrung mitzunehmen.

Unser zweiter Stop war der Konfuzius-Tempel, der zu Ehren dieses bedeutsamen und weltbekannten chinesischen Philosophen von seinen Schülern gebaut wurde. Konfuzius wichtigste Lehre war die der menschlichen Beziehungen untereinander. Er vermittelte nicht nur Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft und ein freundliches Miteinander, sondern auch die 5 Lehren. Hier wurde beschrieben, dass Männer Frauen übergeordnet seien und ältere Menschen den Jüngeren. Seine Ansichten findet man noch heute in der chinesischen Kultur wieder, obwohl sich einige Aspekte zum Glück verändert haben, wie z. B. die Stellung der Frauen in der Beziehung und im Arbeitsleben. 
Das Highlight war aber definitiv die chinesische Mauer, die wir nach einem köstlichen chinesischen Mittagessen besucht haben. Nach einem sehr anstrengenden Aufstieg vom Zielort Mutianyu zum Startpunkt auf der Mauer waren einige mit Fotoshootings beschäftigt, während andere den ganzen Mauerabschnitt abgelaufen sind. Der Weg nach unten war deutlich leichter, da wir mit einer spaßigen Sommerrodelbahn gefahren sind, ein unvergessliches Erlebnis. 
Insgesamt ein anstrengender, aber auch einen wunderschöner und aufschlussreicher Tag, mit buchstäblich vielen Höhen und Tiefen.

Anreise und Tag 1

Am Sonntag trafen wir uns um 08:30 am Hamburger Flughafen. Wir waren alle sehr aufgeregt und haben uns auf die Reise nach China gefreut. Wir haben unser Gepäck aufgegeben und uns ins Flugzeug gesetzt. Der Flieger ist leider zu spät abgeflogen und wir mussten uns beeilen, um unseren Anschlussflug am Pariser Flughafen noch zu bekommen. Mit dem „derniere appelle“ haben wir es gerade noch geschafft. Auf dem Flug schauten wir Filme und konnten nicht gut schlafen, weshalb wir, in Peking angekommen, sehr müde waren. Am frühen morgen wurden wir um 7 Uhr von einem Bus und unserer Reiseleiterin Frau Wu abgeholt und sind dann zum Sommerpalast gefahren.
Der Sommerpalast ist ein riesiger Garten, in dem der Kaiser und sein Hofstaat, wie der Name schon sagt, während der Sommermonate gelebt hatte. Auf dem Gelände gab es verschiedene Tempel, denn in China ist ein Schloss nicht wie in Europa ein Gebäude, sondern es besteht aus mehreren zusammenhängenden Gebäuden. Außerdem gab es einen sehr langen, eindrucksvollen und sehr schön verzierten Gang mit einer Länge von über 700 Metern, der an einem See vorbeiführt.

Zwischendurch hatten wir auch eine Mittagspause, in der wir in einem Restaurant Reis, Pommes, Fleisch und Gemüse gegessen haben, was wirklich sehr lecker war.
Danach ging es zum nächsten Highlight des Tages, dem Himmelstempel. Dort beteten die Kaiser jedes Frühjahr für eine gute Ernte und opferten Tiere und Lebensmittel, um den Himmel günstig zu stimmen. Im Herbst dankten sie in einer weiteren Zeremonie für die gute Ernte. Die Verzierungen sind in den Farben Rot, Gold, Grün und Blau gehalten und wir haben gelernt, dass diese für Glück, Reichtum und Macht, Erde und Himmel stehen. Der ganze Himmelstempel ist von einer Mauer, die ein Quadrat bildet, umgeben und die Tempel sind alle kreisförmig. Die Kreisform repräsentiert China, da es als Reich der Mitte gesehen wurde und die rechteckige Mauer ist der Rest der Welt, der früher noch als quadratisch angesehen wurde.
Am Ende dieser Tour sind wir ins Hotel gefahren und am Abend haben wir uns die Umgebung auf eigene Faust angesehen. Wir waren in Kiosken und Getränkeläden und unser Abendessen haben wir in einem sehr leckeren Restaurant gegessen. Es war ein wenig schwer, das Essen zu bestellen, da nicht viele Chinesen Englisch sprechen, doch durch Apps und Mimik konnten wir schließlich doch unser Wunschessen bestellen. Einige sind auch mit dem Bus in die Innenstadt gefahren und dort in ein Einkaufszentrum gegangen. Es war trotz der Müdigkeit ein sehr schöner Tag und wir freuen uns schon auf die nächsten Tage.